Gute und gerechte Bildung für Rheinland-Pfalz: Gemeinsam das Gestern gemeistert, zusammen die Zukunft gestalten

Unter dem Titel „Zukunft im Blick. Unser Kurs für ein starkes Rheinland-Pfalz“ hat die Landesregierung die Bilanz der ersten Hälfte der Legislaturperiode vorgestellt. Für die Kitas und Schulen in unserem Land sind drei Schwerpunkte benannt: Chancengleichheit von Anfang an, Bildung mit Zukunft sowie Bildung für eine digitale und vernetzte Welt.

Zitat der Ministerin Hubig: Wir sind im Jahr 2021 aufgebrochen, um die Herausforderungen unserer Zeit entschieden anzugehen. Von Digitalisierung über Chancengleichheit bis hin zu Demokratie und Zusammenhalt. Unsere Schulen bleiben Orte der Verlässlichkeit und Sicherheit: gute Orte zum Aufwachsen, zum Leben, zum Lernen und zum Arbeiten. Alle Kinder und Jugendlichen sollen sich dort wohl fühlen und gut auf das Leben vorbereitet werden. Gute und gerechte Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Dies zu gewährleisten, ist unsere Aufgabe.

Zukunft im Blick: Unser Kurs für ein starkes Rheinland-Pfalz

Zu sehen von links nach rechts: Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Ministerin Katharina Binz und Ministerin Daniela Schmitt

Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Integrationsministerin Katharina Binz und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt haben am 2. November 2023 die Bilanz der erfolgreichen ersten Hälfte ihrer Legislaturperiode gezogen und auf die kommenden zweieinhalb Jahre geblickt. „Trotz der prägenden großen Krisen haben wir wichtige Schritte geschafft, um dieses Veränderungsjahrzehnt zu gestalten. Gemeinsam haben wir die Zukunft im Blick und halten weiter Kurs für ein starkes Rheinland-Pfalz“, betonten Dreyer, Binz und Schmitt.

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Chancengleichheit von Anfang an

Kitas und Grundschulen legen das Fundament für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn und darüber hinaus. Alle Kinder, egal woher sie kommen, was sie mitbringen und welche Wege sie später einmal einschlagen, sollen hier die beste Förderung erhalten. Sie sollen mit ihren Potenzialen so gefördert werden, dass sie bestmöglich auf ein glückliches, erfolgreiches und verantwortungsvolles Leben vorbereitet werden. Alle Kinder sollen in Rheinland-Pfalz mit gleichen und vor allem guten Chancen starten.

Mehr Lesen, mehr Schreiben, mehr Rechnen – mehr Chancen

Auf dem Foto sieht man, wie Ministerin Hubig Schulkindern vorliest.

Jedes Kind soll unabhängig vom Geldbeutel der Eltern die beste Förderung erhalten. Die Basiskompetenzen – wie Lesen, Schreiben und Rechnen – stellen nicht nur die Grundlage für alle weiteren schulischen Inhalte dar, sondern auch für die selbstbestimmte Entwicklung und Entfaltung der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Damit sind sie maßgeblich für jede Bildungs- und Lebensbiographie gerüstet. Mit unserem Neun-Punkte-Plan stärken wir die Basiskompetenzen der Grundschulkinder und sorgen für mehr Bildungsgerechtigkeit.

Gutes Personal für gute Bildung

Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte in ausreichender Zahl, damit alle Kinder von guter frühkindlicher Bildung profitieren und Eltern Familie und Beruf vereinbaren können. Zwar können wir selbst keine Erzieherinnen und Erzieher einstellen und auch keine neuen Betreuungsplätze schaffen, aber wir können die Kommunen und Träger dabei unterstützen. Und das tun wir: Mit der Fachkräftekampagne werben wir für den so wichtigen und anspruchsvollen Beruf in unseren Kitas. Verbunden mit Wertschätzung für alle Fachkräfte, die schon in unseren Kitas arbeiten, zielt die Kampagne darauf, neue Fachkräfte zu gewinnen. Zudem haben wir im sogenannten Aktionsforum gemeinsam mit allen Kita-Akteuren, Gewerkschaften, Verbänden, Arbeitgebern sowie der Bundesagentur für Arbeit in einem Kompendium Maßnahmen entwickelt, mit denen wir Fachkräfte gewinnen und sichern.

Gute Bildung, Erziehung und Betreuung beginnen bereits in der Kita

Auf dem Foto sieht man Staatssekretärin Bettina Brück im Gespräch mit Kindern.

Gute Bildung, Erziehung und Betreuung beginnt bereits in der Kita. Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass der Zugang zur frühen Bildung und Betreuung für alle Kinder und ihre Eltern entscheidend ist. Wir haben die Gebührenfreiheit ab dem zweiten vollendeten Lebensjahr für alle Angebotsformen geschaffen, einen Rechtsanspruch auf sieben Stunden Betreuung am Stück verankert und 2021 ein modernes Kita-Gesetz in Kraft gesetzt. Das Land stellt für die frühkindliche Bildung mit dem Haushalt 2023 Ausgaben von mehr als 900 Millionen Euro zur Verfügung. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 waren es noch 240 Millionen Euro. Damit unterstützt das Land die Kommunen so stark wie noch nie bei ihrer Aufgabe, ein bedarfsgerechtes Angebot an Kindertagesbetreuung bereitzustellen.

 

 

Gute Bildung braucht gute Räume

Ministerin Hubig besucht den neuen Lernraum des Theresianeums in Mainz.

Ebenso wie sich die Schulen und Kitas als Lern- und Lebensorte weiterentwickeln, müssen sich auch die Räume an die jeweiligen Rahmenbedingungen anpassen. Mit der neugefassten Schulbaurichtlinie schaffen wir gute Rahmenbedingungen für das Lernen von Morgen. Hier stehen pädagogische Konzepte, Flexibilität und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Zukünftig werden Flächen statt Räume gefördert, damit Schulen ihre innovativen Konzepte umsetzen können: offene Lernräume statt klassischer Flurschule.

Schule und Kita - gut vernetzt im Sozialraum

Auf dem Foto sieht man ein Logo von FamOs.

Was wir mit dem Kita-Sozialraumbudget begonnen haben, setzen wir mit den Familiengrundschulzentren fort. Die Familiengrundschulzentren sind „Knotenpunkte“, an denen vielfältige Angebote für Kinder und deren Familien gebündelt werden. Die Eltern mit ins Boot zu holen ist extrem wichtig, weil sie die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder sind und ihr Einfluss auf den Lernerfolg gerade im Grundschulalter groß ist. Mit den neuen Familiengrundschulzentren unterstützen wir Schulen und Familien in herausfordernder Lage und tragen so zu gleichen Chancen unabhängig von der sozialen Herkunft und zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei. 

Bildung mit Zukunft

Als Gesellschaft beschäftigen uns neben Megatrends wie Globalisierung und demographischer Wandel ebenso die Herausforderungen von Klimawandel über Migration bis hin zur neuen Informations- und Wissenskultur. So wie sich die Welt ändert, muss sich auch das Lehren und Lernen in Schule verändern. Mit den richtigen Weichenstellungen machen wir unsere Schulen und unser Bildungssystem fit für die Zukunft.

Schule der Zukunft

Auf dem Foto sieht man mehrere Teilnehmenden der Schule der Zukunft im Gespräch.

Rheinland-Pfalz hat den groß angelegten Beteiligungs- und Schulentwicklungsprozess „Schule der Zukunft“ angestoßen. „Schule der Zukunft“ ist kein von oben verordnetes Programm. Im Mittelpunkt stehen die individuellen Bedürfnisse, Ideen, Stärken und Kompetenzen der Schulen. Sie bringen innovative Lehr- und Lernkonzepte in ihren Schulalltag ein, liefern wertvolle Impulse und setzen einen Transformationsprozess in Gang. Die Initiative „Schule der Zukunft" macht auf diese Weise gute Praxisbeispiele an Schulen sichtbar, vernetzt diese zu professionellen Lerngemeinschaften und trägt damit gute und zukunftsfähige Schul- und Unterrichtskultur nachhaltig in die Breite.

Bester inklusiver Unterricht für ein durchlässiges Schulsystem

Ein Mädchen kommuniziert mit einer Frau mit Hilfe der Gebärdensprache

Die neue Förderschulordnung und die neue Schulordnung für den inklusiven Unterricht schaffen Transparenz und Verlässlichkeit und bringen so den Inklusionsprozess an Schulen voran. Mit diesen neuen Verordnungen wird das Bildungssystem durchlässiger: Das bewährte System mit Regel-, Schwerpunkt- und Förderschulen bleibt bestehen, die Übergänge sollen jedoch erleichtert werden. Kinder und Jugendliche mit Behinderung bekommen die Möglichkeit, ihre Potenziale frei und gleichberechtigt in der Schule zu entfalten. Alle Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten den höchstmöglichen Schulabschluss erreichen können.

 

 

Multiprofessionelle Teams in Schulen

Auf dem Foto sieht man eine Schulgesundheitsfachkraft.

Der Ausbau der Schulpsychologie oder der Schulsozialarbeit stärkt den Einsatz von multiprofessionellen Teams in den Schulen. Das Projekt der Schulgesundheitsfachkräfte, das es an 26 Grundschulen in Rheinland-Pfalz gibt, setzt ebenfalls dort an. Schulgesundheitsfachkräfte sind nicht nur Ansprechpersonen, wenn akute Erkrankungen oder Unfälle auftreten. Sie sind auch wichtige Vertrauenspersonen für Schülerinnen und Schüler im Schulalltag. Damit bereichern sie die multiprofessionellen Teams in der Grundschule.

Lebendige Demokratie

Auf dem Foto stehen Ministerin Hubig und Landtagspräsident Hering vorn der Gedenkstätte Yad Vashem.

Gute Demokratiebildung bereitet Jugendliche und Kinder auf die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sowie der Zukunft vor. Damit unsere Demokratie lebendig bleibt, müssen unsere Kinder und Jugendliche lernen, an unserer Gesellschaft zu partizipieren und über sich selbst zu bestimmen. Auch deshalb wurde das Fach Sozialkunde in der Stundentafel gestärkt und ein verpflichtender Gedenkstättenbesuch eingeführt. Neben Fördermitteln für diverse Demokratieprogramme haben wir die Arbeit von schulischen Netzwerken zur Demokratiebildung gestärkt. So gibt es beispielsweise aktuell 95 Europaschulen des Landes Rheinland-Pfalz. Zudem startete das Netzwerk der Modellschulen für Partizipation und Demokratie im Schuljahr 2022/2023 mit 52 Schulen in eine neue Phase.

Fit für die digitale und vernetzte Welt

Im 21. Jahrhundert gehört digitale Bildung zu den Kernkompetenzen. Alle junge Menschen werden auf ein Leben in einer digitalen und vernetzten Welt vorbereitet. Sie werden dabei unterstützt, die Kompetenzen zu erwerben und fortzuentwickeln, die eine selbstbestimmte Teilhabe an einer digital geprägten Gesellschaft ermöglichen. Die berufliche Orientierung, um den weiteren Lebensweg besser planen zu können, sowie die aktive Begleitung der digitalen Transformation sind dafür entscheidend. Das wird konsequent weitergeführt — und zwar sozial gerecht. Alle Kinder und Jugendlichen sollen zudem den gleichen Zugang zu digitalen Möglichkeiten im Unterricht haben. 

Hohes Tempo für eine kompetente Digitalisierung

Auf dem Foto bedient eine Schülerin einen Laptop. Ministerin Hubig steht im Hintergrund.

Rheinland-Pfalz ist mit der zentralen Lehr- und Lernplattform Schulcampus RLP unter den ersten Bundesländern, die eine so umfassende und produktive digitale Lernumgebung auf der Höhe der Zeit anbieten. Ein zusätzlicher Meilenstein ist der Schulchat RLP, ein datensicherer und einfach zu bedienender Messenger für alle Schulen. Das Bildungsportal RLP fasst perspektivisch alle wichtigen Anwendungen rund um die beste Bildung für die digitale Welt zusammen. Das bedeutet nicht nur schlanke Prozesse und mehr Effizienz für das digitale Lernen und Lehren, sondern insbesondere auch für die Schulverwaltung.

Gute Berufliche Orientierung für die besten Chancen

Auf dem Foto schaut jemand im Vordergrund durch eine VR-Brille. Im Hintergrund steht Ministerin Hubig mit einer weiteren Person.

Die berufliche Orientierung hilft Schülerinnen und Schülern herauszufinden, welche Berufe zu ihnen passen und wie es nach der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf weitergehen kann. Ein Schlüsselelement ist das landeseigene trägergestützte Projekt Übergangscoach zur Förderung von Schülerinnen und Schülern, die besondere Unterstützung bei der beruflichen Orientierung und beim Übergang in die Ausbildung benötigen. Im vergangenen Schuljahr konnten so rund 1.500 junge Menschen vor ihrem Schulabschluss begleitet werden. Die Berufliche Orientierung ist zudem digital aufgestellt: von der App Zukunft läuft über die landeseigene Potenzialanalyse Profil AC bis hin zum Digitalen Berufsorientierungs-Portfolio RLP (DiBoP).

 

 

Die MINT-Förderung läuft

Auf dem Foto sieht man Staatssekretärin Bettina Brück in einem MINT-Pavillion.

Die MINT-Förderung wird im Rahmen der 2016 gestarteten MINT-Strategie durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Maßnahmen umgesetzt. Dies umfasst neben diversen Beratungs- und Vernetzungsangeboten für Schulen und den 2018 eingerichteten MINT-Geschäftsstellen auch Unterstützungsangebote für Schulen in Form von Materialien zum Experimentieren. Der Blick auf die aktuellen Zahlen belegt: Es geht mit MINT voran! Beispielsweise ist der Anteil junger Menschen, die ein Lehramtsstudium in einem MINT-Fach aufnehmen, von 2016 bis 2022 in Rheinland-Pfalz um sechs Prozentpunkte gestiegen.